Museum Herxheim
Auf über 400m² präsentieren wir unsere Dauerausstellungen zu den Themen Jungsteinzeit und jüngere Ortsgeschichte, sowie wechselnde Sonderausstellungen zu archäologischen und kulturgeschichtlichen Themen.
Reisen Sie mit uns in die Vergangenheit und erleben Sie, wie die Menschen in Herxheim vor hundert Jahren lebten, was sie bewegte und wie illegale Zigarren gegen Fallschirmseide für ein Brautkleid eingetauscht wurden. Beim Abstieg in die Steinzeitausstellung reisen Sie 7000 Jahre zurück und erfahren, wie die Menschen der ersten Ackerbaukultur Mitteleuropas lebten, über welche Technologien sie bereits verfügten, und nach welch ungewöhnlichem und für unser Verständnis grauenvollem Ritual diese Kultur von der Bildfläche verschwand.
Ein Museum lebt jedoch nicht nur durch seine Ausstellungen, sondern durch Kontakt mit dem Publikum! Wissensvermittlung in Form von Führungen, Workshops und regelmäßigen Aktionstagen gehört daher fest in unser Programm.
Wir über uns
Das Museum Herxheim ist das erste deutschlandweit, das sich in seiner archäologischen Abteilung ganz und gar der ersten Ackerbaukultur in Mitteleuropa widmet: Der Linearbandkeramischen Kultur – oder kurz: der Bandkeramik – des ältesten Abschnitts der Jungsteinzeit. Menschen dieser sesshaft lebenden Kultur, die sich vom Schwarzen Meer bis ins Pariser Becken ausbreitete, rodeten gegen 5300 am Westrand des heutigen Herxheim den dichten Wald, der das Oberrheintal bedeckte, und legten eine Siedlung mit Feldern an. Rund um diese Siedlung errichteten sie ein seltsames Bauwerk: einen doppelten Ring aus langen Gruben, die nach einem vorgegebenen Plan ausgehoben wurden – so lange, bis sie sich immer wieder überschnitten und wie ein Doppelgraben aussahen.
Unsere große Dauerausstellung zur Jungsteinzeit gibt einen umfassenden Einblick in das Leben der Menschen vor etwa 7000 Jahren. Sie erzählt die Geschichte der Siedlung, die hier von etwa 5300 bis 4950 v. Chr. bestand – aber auch die aufregende Geschichte des hier inszenierten Zerstörungsrituals und seiner Erforschung. Im Erdgeschoss werden die Lebensweise, Handwerkstechniken, Ernährung, Kleidung und Totenbehandlung beleuchtet. Ein bandkeramisches Hausmodell und ein rekonstruierter Gewichtswebstuhl bieten einen anschaulichen Zusatz zu den archäologischen Funden und den umfangreichen Erklärungstexten. Was aber geschah hier am Ende der bandkeramischen Zeit? Warum wurden hunderte von Menschen getötet, ihre Knochen zerschlagen und mit zerstörten Gerätschaften in der Grabenanlage von Herxheim deponiert? Was haben die Schnittspuren an den Knochen zu bedeuten und was ist dran am Gerücht von Kannibalismus? Steigen Sie hinab in den Steinzeitkeller und finden Sie heraus, was es mit dem einzigartigen Opferplatz des jungsteinzeitlichen Ortes auf sich hat!
Ausstellung Jungsteinzeit +Wenn Sie aus dem Dunkeln der Vorgeschichte emporsteigen, gelangen Sie in unsere kleine, aber sehr feine Dauerausstellung zur jüngeren Ortsgeschichte. Die Exponate erzählen vom Leben im Herxheim der Neuzeit, von der Weberei als wichtiger Erwerbsmöglichkeit und vom Tabakanbau, dem lange Zeit wichtigsten Wirtschaftszweig in Herxheim und der Südpfalz. Von hier gingen Herxheimer Zigarren in alle Welt! Eines der Highlights ist ein Brautkleid aus Fallschirmseide, dessen Material 1947 illegal gegen handgemachte Zigarren eingetauscht wurde. Unter dem Titel „Erlebnisarchiv. Erzählen – Forschen – Vernetzen“ entsteht eine multimediale Erweiterung unserer ortsgeschichtlichen Dauerausstellung.
Ausstellung Ortsgeschichte +Auch in unseren Sonderausstellungen führen wir Sie immer wieder in alte Zeiten zurück oder präsentieren Ihnen kulturgeschichtliche Themen. Je nach Ausstellung bieten wir Sonderführungen und / oder ein vielseitiges Begleitprogramm an.
Sonderausstellungen +Aktuelle
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