11. April bis 13. Juli 2014
Eine Ausstellung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz und des Museums Herxheim
Bereits in der Jungsteinzeit beginnt Metall zunehmend an Bedeutung für die bäuerlichen Gesellschaften zu gewinnen. Ab etwa 4500 v.u.Z. wurden in Mittel- und Südosteuropa Kupfer, aber auch Gold und Silber verwendet. Massive Kupferwerkzeuge dienten als Tauschware und gelangten aus dem Schwarzmeergebiet bis nach Dänemark. Deshalb wird diese Epoche des Neolithikums auch als Kupferzeit bezeichnet.
Im westlichen Europa hingegen spielten Metalle in dieser Zeit noch keine Rolle. Hier ist es Jadeit aus Lagerstätten hoch in den Westalpen, der, zu Beilen verarbeitet, über ganz Frankreich bis in das westliche Mitteleuropa verhandelt wird, auch bis ins heutige Rheinland-Pfalz. Ein Zentrum der Redistribution ist Carnac in der Bretagne. Erst vor wenigen Jahren wurde offensichtlich, wie weiträumig dieses Netzwerk organisiert war, und dass es dem auf Kupfer basierenden Netzwerk im östlichen Europa in seiner Bedeutung in nichts nachstand.
Die Ausstellung im Museum Herxheim präsentiert die Ergebnisse aktueller Forschungen in Rheinland-Pfalz und Hessen. Diese Forschungen werden koordiniert in einem Projekt am Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz. Die Ausstellung zeigt Funde unter anderem aus laufenden Grabungen in Herxheim und vom Kapellenberg bei Hofheim am Taunus. Während der Kupfer- oder auch Jadezeit entwickeln sich in Europa komplexe Gesellschaften mit hierarchischen Organisationsformen. Ausdruck davon sind gewaltige Grabmonumente wie in der Bretagne, aber auch große Siedlungen wie auf dem Kapellenberg. Mit den sich etablierenden Fernverbindungen werden wirtschaftsstrukturelle Grundlagen geschaffen, die bis zur Industrialisierung Bestand haben.
Vernissage
Begrüßung: Theresia Riedmaier, Landrätin, Landkreis Südliche Weinstraße
Grußwort: Dr. Ulrich Himmelmann, Direktion Landesarchäologie Speyer
Einführung in die Ausstellung: Prof. Dr. Detlef Gronenborn, Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Eröffnung der Ausstellung: Dr. Alexander Gramsch, Museum Herxheim
Musik: Lennart Seydewitz (München), Latin Guitar
Vorträge
Die Michelsberger Kultur auf der anderen Seite des Rheins: Gräben, Gruben und Menschenknochen in Bruchsal, Lkr. Karlsruhe
Birgit Regner-Kamlah M.A., Archäologische Denkmalpflege Karlsruhe
Fr. 16. Mai, 19 Uhr
Der Beginn der Michelsberger Kultur
Sandra Fetsch M.A., Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz
Fr. 6. Juni, 19 Uhr
Vom Müll der Jahrtausende – Neue Erkenntnisse zur Michelsberger Kultur in der Südpfalz
Bettina Hünerfauth M.A., Direktion Landesarchäologie Speyer
Fr. 4. Juli, 19 Uhr
Führungen
Aperitif-Führung durch die Sonderausstellung
Dr. Markus Numberger
27.4. | 4.5. | 11.5. | 15.6. | 6.7.