Vortrag am 19. April, 18 Uhr
von Dr. Walter Rummel, Leiter Landesarchiv Speyer
Am 19. April laden wir im Rahmen unserer aktuellen Sonderausstellung „XIV | XVIII. Die Fotografie und der Erste Weltkrieg“ herzlich ein zum Vortrag von Dr. Walter Rummel, Leiter des Landesarchivs Speyer:
„Der Erste Weltkrieg – die ‚Urkatastrophe‘ Europas“
Der amerikanische Diplomat George F. Kennan hat den Ersten Weltkrieg 1979 sinngemäß als ‚Urkatastrophe Europas‘ bezeichnet. Mit diesem Krieg ging nicht nur eine jahrzehntelange Friedenszeit zu Ende, sondern es ging das gesamte alte Europa des 19. Jahrhunderts zugrunde. Auch wurde zum ersten Mal die ganze Gesellschaft mit ihrer Produktion von Waffen, Lebensmitteln und anderen Ressourcen mit einbezogen.
So verursachte der Krieg nicht nur Millionen von Gefallenen und Verwundeten und ungeheure Sachschäden in den direkt betroffenen Ländern (besonders in Frankreich, Belgien und Russland), er leitete über die Belastungen, welche die ‚Heimatfront‘ zu tragen hatte, in Deutschland einen so noch nicht gekannten politischen Zusammenbruch ein – die Revolution von 1918, in deren Gefolge alle Fürsten abdankten. Die Enttäuschung darüber, dass alle Opfer umsonst waren und dass der Versailler Vertrag Deutschland als Hauptschuldigen darstellte und mit schwersten Reparationszahlungen belastete, waren schließlich entscheidende Voraussetzungen für den Aufstieg des Nationalsozialismus.
Der Vortrag wird den allgemeinen Verlauf des Krieges schildern und am Beispiel einer pfälzischen Familie die konkreten Folgen für das Familienleben.