Das Jahr neigt sich dem Ende zu und unsere umfangreiche Vortragsreihe und viele spannende Aktionstage liegen hinter uns – aber hinter den Kulissen ist im Museum weiterhin eine Menge los, denn wir arbeiten an der Fertigstellung unseres zukünftigen Erlebnisarchivs. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung unserer Dauerausstellungen mit Schwerpunkt auf der Herxheimer Ortsgeschichte, die nächstes Jahr eröffnet werden soll.
Das Herzstück des multimedialen Projekts stellt eine als interaktive Herxheimer Hauptstraße gestaltete Medienstation dar, an der ausgewählte Standorte und ihre Verbindungen zu anderen Standorten sowie zugehörige Themen über eine eigens entwickelte App erkundet werden können. Wir sind nun dabei, die Standorte der Station mit digitalen Inhalten zu füllen und möchten Ihnen die Gelegenheit geben, aktiv mitzuwirken. Sie haben Informationen zu den unten genannten Standorten, die nicht allgemein bekannt sind, zugehörige alte Fotos oder andere Dokumente, Erinnerungen daran aus Ihrer Kindheit oder ein Objekt auf dem Dachboden, das damit verknüpft ist oder eine Geschichte mit einem unserer Standorte hat? Dann freuen wir uns sehr über Ihre Rückmeldung – alle näheren Informationen folgen.
Digitale Inhalte
Für unsere Medienstation haben wir uns als zusammenhaltendes Element auf einen Ausschnitt der Oberen und Unteren Hauptstraße konzentriert und in diesem Bereich geeignete Standorte ausgewählt, deren Geschichte(n) erzählt und Verknüpfungen zu anderen Standorten und Themengebieten aufgezeigt werden sollen. Der Fokus liegt dabei auf dem Zeitraum von etwa 1900 bis heute. Wir beleuchten die Geschichte und die vergangenen Funktionen der Standorte, erzählen Erinnerungen von Herxheimer*innen dazu und geben nach Möglichkeit einen Einblick, wie diese Standorte mit der „großen“ Geschichte zusammenhängen. So finden sich zum Beispiel Erinnerungen zu Kindheitsspielen auf der Hauptstraße oder an das alte Schulhaus; eine heutige Gaststätte, in der früher der Fotograf Rieder sein Geschäft hatte, verknüpft über einen Dachbodenfund von Kommunionsbildern den dortigen Standort thematisch mit der Kirche; am Standort der ehemaligen Weberei Moses Wolf finden sich neben der Standortgeschichte und der Geschichte der jüdischen Familie Engel auch Informationen über den Streik der Weber, und am Standort der ehemaligen Synagoge finden sich Informationen über ihre Zerstörung durch die Nationalsozialisten sowie über jüdisches Leben in Herxheim. Für jeden Standort gibt es einen Bereich, in dem Fotos, Videos, Texte, Zeitungsartikel, Essays und andere Inhalte digital abgelegt werden und so als Sammlung an diesem Standort betrachtet werden können.
Exponate
Für die meisten Standorte soll zusätzlich zu den digitalen Inhalten ein Objekt im Raum ausgestellt werden. Hier sind beispielweise Filmrollen eines der alten Kinos vertreten, ein Torazeiger aus der ehemaligen Synagoge, ein Dampfnudeltopf, der sich mit der Geschichte des Paulusstift verknüpfen lässt, Hutmodelle der Modistin Paula Rieder und weitere Exponate. Für einige Standorte fehlt uns aber noch ein geeignetes Stück – und vielleicht haben Sie ja genau das Richtige für uns? Die nachfolgende Liste gibt einen Überblick, zu welchen Standorten wir uns noch ein Objekt wünschen und ggf. an welchen Gegenstand wir konkret gedacht haben (ein Liste aller Standorte finden Sie ganz unten).
- Schuhe aus dem ehemaligen Schuhhaus Anschel
- Kommunionskränzchen oder ein anderes passendes Objekt für den Standort Kirche/Kirchberg
- Holzschiffchen, das auf dem Dorfbächel zum Spielen verwendet wurde oder Spielzeug, mit dem früher auf der Hauptstraße gespielt wurde, alternativ ein anderer Gegenstand mit Bezug zum Dorfbächel oder zur Hauptstraße
- Gegenstand mit Bezug zur ehem. Raiffeisenbank / ehem. Handarbeitsladen (Standort heute: Blumen Trauth)
- Gegenstand mit Bezug zur ehem. Trinkstube / ehem. Zigarrenfabrik / ehem. Café Schwanen
- Gegenstand mit Bezug zur ehem. Tabakfabrik Fried (Standort heute: Spielwarengeschäft)
- Kleidungsstück oder anderes passendes Objekt aus dem ehem. Modehaus Daum
- Altes Filmplakat oder anderer Gegenstand mit Bezug zu den ehem. Sonnenlichtspielen (Standort heute: Cap-Markt)
- Gegenstand mit Bezug zum Elternhaus Ludwig Rohrbachers / ehem. Blumengeschäft (Standort heute: Häuser nicht mehr vorhanden; Einmündung der Leonhard-Peters-Straße)
Leider haben wir nur sehr begrenzt Platz in der Ausstellung und verfügen nicht über die benötigten Lager- und Personalkapazitäten, um über die Ausstellung hinausgehende Gegenstände anzunehmen. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir im ersten Schritt die angebotenen Gegenstände per Notiz und Bild erfassen, bevor wir eine Entscheidung für die auszustellenden Objekte treffen. Wenn Sie die entsprechenden Möglichkeiten haben und uns die Arbeit erleichtern wollen, können Sie uns schon vorab einen Objekt-Aufnahme-Bogen ausfüllen und uns diesen sowie Fotos Ihres Objektes vorbeibringen oder per Mail schicken. Oder Sie kommen während der Öffnungszeiten ins Museum und wir kümmern uns gerne darum, mit Ihnen gemeinsam Ihr Objekt zu erfassen.
Die Standorte
Folgende Standorte sind in unserer Medienstation „Interaktive Hauptstraße“ vertreten und werden mit digitalen Inhalten bespielt:
- Kirche und Kirchberg (religiös)
- Kirchberg (weltlich)
- Rathaus, Sparkasse, früher Schulgebäude – Obere Hauptstraße 2
- Bioladen, früher Elektrogeschäft Detzel, Farbgeschäft – Obere Hauptstraße 8-10
- Sportfachgeschäft, früher Haus der Familie Engel und Weberei – Obere Hauptstraße 12
- Bayrischer Hof mit Theatersaal, Restaurant – Obere Hauptstraße 14
- Gebäudeensemble, früher Synagoge, Kino Metropol, Rathaus – Obere Hauptstraße 16-20
- Wohnhaus, früher Hutsalon Paula Rieder – Obere Hauptstraße 22
- Blumen Trauth, früher Raiffeisenbank, Handarbeitsladen – Obere Hauptstraße 26
- Wohnhaus und Praxisräume, ehemalige Post – Obere Hauptstraße 28
- Café Schwanen, früher Trinkstube, Zigarrenfabrik, heute Unterkunft für Geflüchtete – Obere Hauptstraße 36
- Spielwarengeschäft, früher Tabakfabrik Fried, Möbel Weber – Obere Hauptstraße 40
- Wohnhaus und Modegeschäft, früher Süßwaren Trauth, Elternhaus Anny Forster – Obere Hauptstraße 42
- Raiffeisenbank, früher Goldener Adler, Goldener Ochse – Obere Hauptstraße 49
- Gaststätte Enjoy, früher Fotogeschäft Rieder – Obere Hauptstraße 39
- Mehrfamilienhaus, früher Ledertaschenfabrik Gauly – Obere Hauptstraße 21
- Sozialkaufhaus und Tafel, früher Modehaus Daum – Obere Hauptstraße 19
- Altenzentrum, früher St. Josefsheim – Obere Hauptstraße 15
- CAP Supermarkt, früher Sonnenlichtspiele – Obere Hauptstraße 7
- Schreibwarenladen, früher Schuhhaus Anschel, Schuhhaus Gatzka – Obere Hauptstraße 5
- Villa Wieser – Obere Hauptstraße 3
- Alte Apotheke – Obere Hauptstraße 1
- Straßeneinmündung, früher Elternhaus Ludwig Rohrbacher – ehemals Untere Hauptstraße 157
- Wohnhaus, früher Antoniushaus – Untere Hauptstraße 155
- Museum Herxheim – Untere Hauptstraße 153
- Platz Saint Apollinaire, früher Marktplatz
- Die Hauptstraße; Thema: Hauptstraße, Dorfbächel und Panzergraben
Kontakt
Sie haben ein geeignetes Objekt, das Sie dem Museum gerne als Dauerleihgabe oder Schenkung für das Erlebnisarchiv zur Verfügung stellen wollen? Sie haben Erinnerungen an einen oder mehrere der genannten Standorte und möchten sie mit uns und dem Publikum des Museums teilen? Sie haben Insider-Informationen zu den Standorten, alte Fotos oder andere zugehörige Dokumente, die Sie uns digital zur Verfügung stellen möchten?
Museumsleiterin Lhilydd Frank freut sich über Ihre Kontaktaufnahme, telefonisch unter 07276 502477 oder per Mail unter frank@museum-herxheim.de. Sie erreichen sie in der Regel Montags bis Mittwochs sowie meistens Donnerstagnachmittag. Um die Objekterfassung kümmern wir uns auch gerne ohne Termin gemeinsam mit Ihnen zu den Öffnungszeiten des Museums (s. o. unter „Exponate“).