Zur Kultursommereröffnung bietet das Museum Herxheim am Samstag, den 7. und Sonntag, den 8. Mai jeweils von 14 bis 18 Uhr ein buntes Mitmachprogramm an, zu dem wir Kinder und Erwachsene gleichermaßen herzlich einladen. Vorkenntnisse oder Voranmeldung sind nicht nötig. In Anlehnung an das Thema Ostwind sind Aktionen mit dabei, die osteuropäische archäologische Funde zum Vorbild haben. An verschiedenen Stationen können steinzeitliche Techniken ausprobiert, Vorführungen angesehen und viele schöne Dinge zum Mitnehmen hergestellt werden.
Eiszeitkunst zum Verschicken
Ihr kennt vielleicht die farbenprächtigen Höhlenmalereien aus der Eiszeit. Leider sind die so schlecht zu transportieren, dass wir uns für die moderne Variante entschieden haben: An dieser Station könnt ihr Postkarten mit Erdfarben gestalten und dabei eiszeitliche Motive als Vorbild nehmen oder euch selbst etwas ausdenken.
Eiszeitliche Tonfigürchen
Gefäße aus Keramik sind eine Erfindung der Jungsteinzeit, als die Menschen sesshaft wurden und ihr Hab und Gut nicht mehr umhertragen mussten. Aber das Herstellen von Gegenständen aus Ton ist schon viel älter, wie Funde aus Dolní Věstonice in Tschechien zeigen: Hier wurden neben der sogenannten Venus von Dolní Věstonice mehrere etwa 26 000 Jahre alte Tierfiguren aus gebranntem Lehm gefunden. Nach diesen Vorbildern könnt ihr eure eigenen Figuren formen, oder ihr könnt eine Figur ausstechen. Diese härten wir dann in einem Feuer auf dem Museumshof.
Steinzeitschmuck
Funde aus der Eiszeit und aus der Jungsteinzeit, von denen ihr einige auch bei uns im Museum sehen könnt, zeigen, dass das Tragen von Schmuck schon viele Jahrtausende alt ist. Verwendet wurden beispielsweise Elfenbein, Muscheln und Tierzähne, aber sicher auch nicht erhaltenes Naturmaterial wie Holz, Bast und Kerne. An dieser Station ihr euren eigenen Schmuck aus Naturmaterialien anfertigen. Wir stellen mit euch mittels steinzeitlicher Zwirntechnik Schnüre aus Bast her, die als Grundlage für Ketten und Armbänder dienen. Sie werden mit Perlen aus Muscheln und Holunderholzstücken geschmückt, die wir ebenfalls gemeinsam selbst fertigen: Auf Sandsteinen aus der Region schleifen wir Löcher zum Auffädeln in die Muschelschalen und schmirgeln die Holunderstücke zu glatten Perlen.
Findet nur am Sonntag statt.
Steinzeitbeutel
An dieser Station könnt ihr euren eigenen Lederbeutel anfertigen. Wir haben schon ein bisschen vorgearbeitet, so dass ihr euch nicht mit dem Durchstechen des dicken Leders abmühen müsst. Stattdessen könnt ihr euch darauf konzentrieren, mittels steinzeitlicher Technik Bast zu einer Schnur zu verzwirnen, mit der ihr euer Leder zu einem Beutel vernäht. Eine hübsche Muschel oder Holunderperle dienen als Zierde und Verschluss.
Findet nur am Samstag statt.
Steinzeitwerkstatt
Hier könnt ihr viele handgemachte Werkzeuge bestaunen, die nach steinzeitlichen Vorbildern hergestellt wurden. Ihr könnt zugucken, wie auf Steinzeitart Feuer gemacht wird und euer eigenes Steinzeitwerkzeug anfertigen. Dazu bringt ihr mit Hilfe von Sandstein oder (etwas moderner) Schmirgelpapier ein Stück gut zu bearbeitende Pappelrinde als Griff in Form und seht zu, wie ein Stück messerscharfer Feuerstein mit Birkenpech eingeklebt wird – dem Superkleber der Steinzeit!
Spinnen mit der Handspindel
Spinnen ist eine sehr alte Kulturtechnik, die bereits Jahrtausende vor dem Entstehen des Spinnrads praktiziert wurde. In der Steinzeit bestanden Spindeln aus einem Stab aus Holz bzw. einem Ast und einem Schwunggewicht aus Ton oder Stein. Gesponnen wurden Pflanzenfasern wie Brennnesseln und Flachs, und später Schafwolle. Funde von Spinnwirteln und Webgewichten aus Herxheim zeigen, dass hier schon in der Jungsteinzeit Fasern gesponnen und zu Stoff verarbeitet wurden. In diesem kleinen Workshop könnt ihr euch selbst an der alten Technik versuchen und lernt auf modernen Holzspindeln, euren ersten eigenen Faden herzustellen.
Findet nur am Samstag statt
Spiralschmuck der Bronze- und Eisenzeit
Sich zu schmücken und damit sowohl Individualität als auch Gruppenzugehörigkeit zum Ausdruck zu bringen, ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. In der Bronze- und Eisenzeit waren es vor allem Spiralmotive aus Metalldraht, die als Schmuck die Menschen im Leben und Tod begleiteten und sicherlich auch tiefen symbolischen Charakter hatten. In diesem Workshop könnt ihr selbst aus Metalldraht spiralförmige Anhänger oder Armspangen fertigen.
Findet nur am Sonntag statt.
Keltische Goldblechanhänger
Erst ganz am Ende der Steinzeit gab es die ersten Gegenstände aus Gold. Viele Jahrtausende später, in der keltischen Zeit, waren mit eingeprägten Mustern verzierte Schmuckstücke aus Gold das Zeichen der Reichen und Mächtigen. In diesem Workshop tauchen wir ein in die Welt der Muster aus Punkten, Kreisen, Spiralen und Linien, um aus einer speziellen goldfarbenen Metallprägefolie einen Anhänger zu fertigen.
Findet nur am Sonntag statt.